Platz der Freiheit
1869 gründete Albert Hayn in Mügeln eine Alaunfabrik, die 1875 von Gustav Eduard Loewig und schließlich 1882 von den Kaufleuten Ludwig Emil Georg Jackwitz und Robert Karl Wollner übernommen wurde. Diese Fabrik war die erste Industrieanlage Mügelns. Sowohl aufgrund einer erforderlichen Gleisanschlussverlegung, welche die Firmenleitung allerdings als zu teuer einschätzte, als auch wegen der starken Umweltbelastung, die von der Herstellung chemischer Stoffe ausging, erfolgte zwischen 1902 und 1904 die Verlagerung der Produktion zum Helfenberger Grund bei Niederpoyritz. Noch 1904 wurde mit dem Abbruch der gesamten Anlage begonnen.
Nach Beseitigung der Fabrikbauten war der Bereich jahrzehntelang verwahrlost. Der Volksmund bezeichnete ihn als „Schlampampel“. Anfang der 1930er Jahre fand dort die Vogelwiese statt.
1936 wurde mit der Bebauung des Brachgeländes begonnen. Am 4. Juni 1939 konnte das fertiggestellte Areal eingeweiht werden.
Der Platz erhielt zunächst die Bezeichnung „Platz der S. A.“. Nach dem Zweiten Weltkrieg nannte man ihn in Platz der Freiheit um.
In der Geschäftspassage an der Bahnhofstraße befand sich unter anderem eine Niederlassung der Berufskrankenkasse, ein Geschäft für „Tabak Cigarren Cigaretten“ sowie „Foto-Leo“ nebst Fassadenwerbung für das Dresdner Großunternehmen „Zeiss Ikon“. Das Fotofachgeschäft mit Fotostudio betrieb Familie Leonhardt, die von 1928 bis 2013 und damit für 85 Jahre auf der Bahnhofstraße tätig war.