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Station 4

Drogenmühle

Errichtet wurde der Dreiseithof in seiner heutigen Struktur vermutlich Ende des 17. Jahrhunderts. Nach einem Großfeuer erwarb 1893 der Apotheker und spätere Dresdner Stadtrat Christian Otto Georg Friedrich den Gebäudekomplex. Seine von ihm bis dahin in Dresden betriebene Drogen-, Mahl- und Schneideanstalt verlegte er hierher. 1895 ließ er das Anwesen im „Schweizer Stil“ umbauen. Unter anderem wurde dabei der Balkon an die Giebelseite des Haupthauses angefügt.
Der Begriff Drogen geht auf das niederländische Wort „droog“ für trocken zurück. Mit Drogen im ursprünglichen Sinne waren somit getrocknete pflanzliche Rohstoffe, wie Kräuter, Blüten oder Früchte, gemeint, die für die Herstellung von Arznei erforderlich waren.
Über dem Eingangstor ist die Inschrift „Otto Friedrich – Dresden Mügeln“ zu lesen. Links steht „Droguen-Mühlwerk“ und oberhalb „Fabrik pharmaceutisch – technischer Präparate“. Friedrich ist auf der Ansicht vermutlich links zu sehen.

Nach dem Tod des Firmengründers 1906 übernahm dessen Sohn Franz Otto Friedrich das Unternehmen, das er später als „Verarbeitungswerk, Import- und Großhandelshaus für Pharmazeutische Drogen“ bezeichnete.
Im Fachwerkbau links war bis 1914 Friedrichs „Rats-Drogerie“ untergebracht. Wie an der Fassade zu lesen ist, konnte man darin zum Beispiel Lacke und Farben erwerben. Ein dortiges Ica-Werbeschild verweist auf die „Internationale Camera Actiengesellschaft“ mit Sitz in Dresden. Weiterhin waren in dem Gebäude „Mineralwässer“ und „Cigarren“ aber auch Kolonialwaren erhältlich. Bei der sich darin ebenso befindlichen „Auto-Benzin-Station“ handelt es sich um einen Vorläufer heutiger Tankstellen.

Auf dem Foto sind unter anderem zwei Kutschen zu erkennen, die mit der Drogenmühle, die ursprünglich die Bezeichnung Mittelmühle trug, im Zusammenhang stehen. Vor das linke und mit Kisten bepackte Fuhrwerk ist ein Esel gespannt. Rechts steht ein Pferde-Zweispänner, beladen mit mehreren Holzfässern.
In den 1950er Jahren ging die geschäftliche Leitung des Unternehmens an Otto Friedrichs Tochter Inge über. Sie führte die Firma gemeinsam mit ihrem Ehemann Helmut Oesterhelt. 1972 wurde die Drogenmühle zwangsverstaatlicht. Bis zur Wende stellte in den Gebäuden der VEB Arzneimittelwerk Dresden hauptsächlich Arznei und Tee her.

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