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Station 1

Rathaus

Im Gebäude links, das direkt vor dem heutigen Rathaus zu sehen ist, befand sich von 1840 bis 1911 die Verwaltung der Landgemeinde Mügeln. Das Haus war 1826 auf Kosten des Lehrers Wagner errichtet und zunächst als Schule für Kinder und Jugendliche aus Mügeln, Heidenau und Zschieren genutzt worden. Kurz nach Fertigstellung des neuen Rathauses und dem Umzug der Verwaltung in die neuen Räumlichkeiten wurde das Gebäude abgerissen. Schon länger hatte es den Ansprüchen der stetig wachsenden Gemeinde nicht mehr Genüge geleistet. Auf der Fotografie sind an der Giebelseite bereits ausgebaute und zum Abtransport bereitgestellte Fenster zu sehen. Der vollständige Rückbau des Gebäudes muss kurze Zeit später, gegen Mitte des Jahres 1911, vollendet worden sein.

Die offizielle Einweihung des neuen Mügelner Rathauses erfolgte am 15. September 1911 durch Amtshauptmann von Nostiz. Rund ein Jahr zuvor, am 6. August 1910, war der Grundstein für den neuen Verwaltungsbau gelegt worden. Mit der Bauplanung hatte man die Kötzschenbrodaer Architekten Gebrüder Kießling betraut. Die Bauausführung übernahm Baumeister Demmler aus Heidenau.

Nach dem Zusammenschluss der drei Landgemeinden Mügeln, Heidenau und Gommern am 1. April 1920 war das Rathaus Verwaltungssitz der neu gebildeten Großgemeinde Heidenau. Mit Erlangung des Stadtrechts am 1. April 1924 wurde das Gebäude Rathaus der Stadt Heidenau. Zum Ersten Bürgermeister ernannte man den bisherigen Heidenauer Gemeindevorstand Paul Gröger.
Das Haus links hatte man im 19. Jahrhundert als Schule genutzt. Beim schwerwiegendsten Luftangriff auf Heidenau während des Zweiten Weltkrieges, bei dem Flieger der Roten Armee am 8. Mai 1945 gegen 13 Uhr zahlreiche Sprengbomben abwarfen, war es zerstört worden. Bei dieser Attacke, wenige Stunden vor Kriegsende, verloren 40 Heidenauer ihr Leben, viele wurden verletzt. 32 Häuser wurden völlig vernichtet, 412 zum Teil stark beschädigt (dazu siehe auch Station 12, Bild 3).

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