Geschichte
Das Elbtal zwischen Pirna und Meißen ist ein uraltes Siedlungsgebiet, in dem seit dem 7. Jahrhundert slawische Siedlungen nachgewiesen werden können. Erste Spuren menschlicher Siedlungen mit angedeutetem Dorfkern stammen aus der Zeit 4000 bis 2000 vor Christus.
Das Dorf Heidenau bildete sich um das Vorwerk Heydenowe, das die Dohnaer Burggrafen als Schutz an der Elbe errichteten. Die Ortsbezeichnung geht wahrscheinlich auf dessen Gründer, den Burggrafen Otto Heyde, zurück.
17. Jahrhundert
Nach wohlhabenden Friedensjahren begann Anfang des 17. Jahrhunderts eine schwere Zeit für Sachsen. Der 30jährige Krieg (1618-1648) brachte neue Leiden und Lasten für das Volk. 1639 wurden große Teile der Wohnstätten und Stallungen durch die aus Böhmen zurückflutenden schwedischen Kriegshorden zerstört. Das benachbarte Dorf Meuscha wurde vollkommen niedergebrannt und nie wieder aufgebaut. Zusätzlich fordern Seuchen und Krankheiten, wie Typhus und die Pest, viele Opfer.
In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts erholte sich Sachsens Wirtschaft verhältnismäßig rasch. Aber Unwetterschäden (1678), Überschwemmungen durch die Fluten der Müglitz und der Elbe (1682; 1703/12) und zu leistende Frondienste bzw. zu zahlende Ablösungszinsen brachten wiederum unsägliches Leid über die hier lebenden Menschen.
18. Jahrhundert
Graf August Christoph von Wackerbarth kaufte 1719 das Rittergut Kleinsedlitz und weitere Teile der Gegend. Neben dem Wiederaufbau des Gutes befasste er sich mit dem Bau eines Schlosses und einer Gartenanlage, dem späteren "Barockgarten Großsedlitz".
Das teilweise schon bebaute Gelände wurde 1723 von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, genannt August der Starke, abgekauft und zu seinem Lustgarten ausgebaut.
19. Jahrhundert
1851 wurde die neue Eisenbahnstrecke "Bodenbach-Dresden" eingeweiht, welche auch einen Bahnhof in Mügeln und Heidenau mit sich brachte.
Um 1870 begann mit der Errichtung erster Fabrikanlagen die Industrialisierung in Heidenau. Während Groß- und Kleinsedlitz ihren ländlichen Charakter bewahrten, entwickelten sich die im verkehrsreichen Elbtal gelegenen ehemaligen Bauerndörfer Gommern, Mügeln und Heidenau zu belebten Industriezentren.
20. Jahrhundert
Die Nachbargemeinden Mügeln und Heidenau entschlossen sich, den gemeinsamen Schulverband aufzulösen und jeweils eine selbstständige Schulgemeinde mit eigenem Schulhaus zu errichten. So wurde z. B. 1902 die Pestalozzischule eingeweiht.
Die Einweihung des Rathauses von Mügeln fand 1911 statt, welches ab 1. April 1920 das Rathaus der Industriegemeinde Heidenau wurde. Die Industriegemeinde Heidenau bestand zu dieser Zeit aus den Gemeinden Mügeln, Heidenau und Gommern.
1924 erhielt Heidenau das Stadtrecht. Der Zusammenschluss aus den früheren sechs Dörfern hatte zur Folge, dass der Stadt von Beginn an ein zentrales Stadtzentrum mit einem Marktplatz fehlte.
Der 2. Weltkrieg blieb für die junge Stadt Heidenau nicht ohne Auswirkungen. Bei einem Bombenangriff auf Heidenau am 8. Mai, dem letzten Tag des 2. Weltkrieges, waren 40 Tote und zahlreiche Verletzte zu beklagen. 32 Gebäude wurden zerstört und 412 wurden z.T. schwer beschädigt.
Nach 1945 wurden die Industriebetriebe verstaatlicht (VEB) und produzierten für den Bedarf des eigenen Landes als auch für den Export.
In den Jahren 1973 und 1984 wurden insgesamt ca. 2300 Wohnungseinheiten neu errichtet um dem großen Arbeitsplatzbedarf in der Industriestadt gerecht zu werden.
Angesichts der historischen Wende 1989 wurde der "Runde Tisch" zur Vorbereitung der gesellschaftlichen Veränderungen in der Stadt im Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung in der vormaligen DDR gegründet.
Am 6. Mai 1990 fanden freie Kommunalwahlen statt, in deren Ergebnis sich die neue Stadtverordnetenversammlung konstituierte die Michael Jacobs als ersten Bürgermeister wählte. (Amtszeit 1990 bis 2012)