Sitzung: 23.02.2017 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich zugestimmt
Abstimmung: Ja: 11, Nein: 7, Enthaltungen: 3
Vorlage: 015/2017/1
Beschlusstext:
1.
Der Stadtrat bestätigt das Parkraumkonzept
Wohngebiet Mügeln im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt als Rahmenplan zum Ruhenden
Verkehr gemäß
2. Der Stadtrat beschließt, die Zulässigkeit des halbseitigen Gehwegparkens im Wohngebiet Mügeln nach Realisierung der ebenerdigen Stellplätze an der Emil-Schemmel-Straße per Stichtagsregelung abzuordnen.
3. Der Stadtrat beschließt, eine Parkraumerweiterung an der Dr.-Otto-Nuschke-Straße in Form eines Parkhauses, einer Parkpalette o.ä. einschließlich der Umverlegung des dortigen Spielplatzes nicht zuzulassen.
4. Der Stadtrat beschließt, im zu untersetzenden Bedarfsfall und unter Beachtung der Haushaltslage sowie der Fördermöglichkeiten ein geeignetes Parkdeck auf dem kommunalen Parkplatz an der Käthe-Kollwitz-Straße errichten und betreiben zu lassen.
5. Der Stadtrat beschließt, die Parksituation im Wohngebiet Mügeln mittelfristig und schrittweise den jeweils gültigen einschlägigen Regelungen zur Anordnung, Bemessung und Ausgestaltung der öffentlichen Stellplätze einschließlich der Berücksichtigung der dazu notwendigen sonstigen verkehrlichen Voraussetzungen anzupassen.
Herr Opitz wies auf die
geänderte Beschlussvorlage nach dem Bauausschuss hin.
Anschließend übergab er das
Wort an Herrn Dirk Ohm, Inhaber des Ingenieurbüros für Verkehrsanlagen und
–systeme, welcher in einer Präsentation den Abschlussbericht des
Parkraumkonzeptes Wohngebiet Mügeln vorstellte. Es wurde zu folgenden Punkten
gesprochen:
- Aufgabe und Zielstellung
- Beschreibung des Untersuchungsgebietes
- Ergebnisse der Erhebung
- Maßnahmen
- Szenarien
- Standorte möglicher Parkraumerweiterung
- Fazit und Empfehlungen
Herr Opitz fasste
nachfolgend noch einmal kurz die Punkte der Beschlussvorlage zusammen. Danach
folgte eine große Diskussionsrunde.
Herr Stadtrat Wolf ist
grundsätzlich mit dem Parkraumkonzept einverstanden, mahnt jedoch an, dass
dieses Konzept bürgerunfreundlich sei. Er beantragte die einzelne Abstimmung
der Punkte 1 bis 5 des Beschlusstextes.
Herr Stadtrat Dr. Borchers
regte an, doch eher eine Tiefgarage als ein Parkhaus oder ein Parkdeck zu
bauen.
Dass sich nicht jeder
Bewohner von Mügeln einen zusätzlich zu zahlenden Parkplatz leisten kann,
stellte Herr Stadtrat Bläsner in den Raum. Zudem kritisierte er einige Punkte
im Konzept und bezeichnete dies als abenteuerlich. Der einzelnen Abstimmung steht er offen
entgegen.
Herr Stadtrat König
erklärte, dass es Punkt 2 ist, der ihn nachdenken lässt. Er fragt nach, welche
Konsequenz die Einzelabstimmung für die Vorlage hätte.
Nachfolgend sprach Herr
Opitz zum bisher Gesagten. Er wundere sich warum bisher keiner an die Älteren
mit Rollatoren oder Mütter mit Kinderwagen gedacht hat, die bei der jetzigen
Situation kaum durchkommen. Zu dem erinnerte er an den Kernpunkt zur
Erarbeitung des Konzeptes: Die nicht gegebenen Durchfahrtsbreiten für
Rettungsfahrzeuge. Sollte es zu einer
keiner Abstimmung der Vorlage so wie vorgeschlagen kommen, behielt Herr Opitz
sich vor die Beschlussvorlage zurückzuziehen.
Herr Stadtrat Richter
stelle fest, dass aus dem zu bestätigenden Konzeptes bereits Ableitungen durch
die Punkte 2 – 5 beschlossen werden sollen und dass das derzeitige Gehwegparken
rechtswidrig ist. Er schlug vor nur über den Punkt 1 der Beschlussvorlage
abzustimmen.
Herr Stadtrat König
beantragte eine 5-minütige Unterbrechung zur Beratung in den Fraktionen.
Dagegen erhob sich kein Widerspruch der anwesenden Stadträte und Stadträtinnen.
Die Sitzung wurde von 19:48
Uhr bis 19:55 Uhr unterbrochen.
Nach Wiederaufnahme der
Sitzung erhielt erneut Herr Ohm von der IVAS das Rederecht. Er sprach
insbesondere zu den Bedenken von Punkt 2.
Daraufhin erfolge die zweite Diskussionsrunde.
Herr Stadtrat Schürer
bestätigte seine Zusage zum Konzept. Zudem dankte er dem Ingenieurbüro für
seine Arbeit.
Für Herrn Stadtrat König
stand fest, dass es nur 2 Varianten geben kann. Entweder nur Punkt 1 oder gar
keine Abstimmung. Denn die Einzelabstimmung könnte bedeuten, dass die Abordnung
des Gehwegparkens morgen kommen könnte und es kein Konzept mehr gibt.
Welche Auswirkung der
Wegfall der Punkte 2 bis 5 hätte, fragte
Herr Stadtrat Richter.
Herr Opitz erklärte, dass
dann der Bürgermeister entscheiden kann, welches Szenario der 3 Szenarien in
vorliegendem Konzept, durchgeführt werden kann. Er rief noch einmal in
Erinnerung, dass bereits mit den Punkten 2 bis 5 wichtige Maßnahmen
herausgezogen wurden, über die zu entscheiden ist.
Herr Stadtrat Bläsner berichtete
nochmal, dass er so seine Probleme mit den Punkten 3 und 4 habe. Er wünsche
sich eine punktuelle Entlastung. Er hat die Befürchtung, dass nach der
Abordnung nicht weiter gehandelt werde.
Dass das Parkraumkonzept
eine Handlungsgrundlage ist und man was
machen muss, gab Herr Stadtrat Bräunsdorf zu bedenken. Er empfindet die
Beschlussvorlage als schlüssig und sieht darin einen klaren Abschluss. Damit
wollte er die Diskussion beenden und stellte den Antrag auf Abschluss der
Diskussion. Dieser konnte jedoch nicht
angenommen werden, da er sich bereits zur Sache geäußert hatte.
Herr Stadtrat Hesse sprach
sich anschließend für diese Beschlussvorlage aus und stimmte den Aussagen von
Herrn Bräunsdorf zu.
Herr Stadtrat Richter gab
zu Bedenken, dass man sich mit dem vollständigen Beschluss eventuell den Erhalt
von Fördermitteln verbaut. Er stellte nun nochmals den Antrag, nur den Punkt 1
der Vorlage abstimmen zu lassen.
Unmittelbar im Anschluss,
zog Herr Wolf seinen Antrag auf Einzelabstimmung zurück und unterstützte den
vorgetragenen Antrag von Herrn Richter.
Anschließend erfolgte die
Abstimmung des Antrages von Herrn Richter.
Abstimmungsergebnis:
Anwesend |
21 |
JA-Stimmen |
9 |
NEIN-Stimmen |
12 |
Enthaltungen |
0 |
Damit wurde der Antrag mehrheitlich
abgelehnt.
Anschließend wurde über die Beschlussvorlage, so wie vorgelegt, abgestimmt.
Abstimmungsergebnis:
Anwesend |
21 |
JA-Stimmen |
11 |
NEIN-Stimmen |
7 |
Enthaltungen |
3 |