Sitzung: 22.06.2017 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 9, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 060/2017
Der Stadtrat
beauftragt den Bürgermeister in der nächsten Gesellschafterversammlung der WVH
Wohnungsbau- und Wohnungsverwaltungsgesellschaft Heidenau mbH folgende
Beschlüsse in Bezug auf das Bauvorhaben „Erweiterung Sonnenhof“ zu fassen:
- Die Mietergespräche werden ausgesetzt bis die
Planung soweit fortgeschritten ist, dass jedem Mieter ein verbindlicher
Mietpreis (Kaltmiete) genannt werden kann.
- Bei der Planung der Umbaumaßnahmen werden die zur
Zeit vermieteten Wohnungen gesondert betrachtet, um den derzeitigen
Mietern im Mietpreis entgegenzukommen. Wohnungsindividuelle
Modernisierungen werden ggf. bis zu einem Mieterwechsel verschoben. Dies
ist mit dem aktuellen Mieter abzusprechen.
- Den jetzigen Mietern, die sich nachweislich den
nach dem Umbau erhöhten Mietzins nicht leisten können, wird ein Rabatt in
Höhe der Differenz zu ihrem alten bzw. akzeptierbaren Mietpreis gewährt.
Der Nachweis muss jährlich vom Mieter erbracht werden.
- Das Kostenmodell des Gemeindezentrums wird
überarbeitet. Ziel ist die optimale Erhebung der Betreungspauschale ab der
Fertigstellung des ersten Bauabschnittes zu erreichen.
Nachfolgend ergriff Herr
Stadtrat Thiele als Antragsteller zum Antrag die Möglichkeit noch etwas zu
sagen. Er sprach unter anderem davon, dass das seniorengerechte Wohnen
gebraucht wird aber auch das die WVH gegenüber den 91 Mietern eine soziale
Verantwortung hat.. Zudem ging er noch einmal gesondert auf die 4 einzelnen
Punkte des Beschlusstextes ein. Herr Opitz erklärte darauf, dass das Projekt
Sonnenhof II bereits mit den Finanzplan 2013 vorgestellt wurde. Auch dass die
Gesprächsprotokolle keine Kündigungen sind, betonte er. Er gab weiterhin zu
Bedenken, dass den Mietern mehrere Alternativwohnungen angeboten werden und
auch die Umzugskosten getragen werden. Herr Opitz sagte außerdem dass bei der
Servicepauschale eine gewisse Flexibilität zugesichert wurde.
Danach berichtete Frau
Ruffani vom derzeitigen Bearbeitungsstand und den Mietergesprächen. Dabei
erklärte Sie unter anderem, dass diese gut angenommen werden. Auch zu einer
Einigung zur Zahlung der Servicepauschale sei es gekommen.
Herr Stadtrat Schürer ging
noch einmal auf den Werdegang des Antrages und der vorherigen Petition ein.
Herr Stadtrat König fragte
insbesondere nach der Anzahl der bereits freigelenkten Wohnungen. Dabei handelt
es sich um bisher 33 Wohnungen, laut Frau Ruffani.
Herr Stadtrat Bläsner
erinnerte diese Angelegenheit nicht zu emotionsgeladen zu betrachten, da die
Fakten zum Projekt bereits länger schon bekannt sind. Er sprach von
Kommunikationsproblemen und dass es künftig noch eher Informationen zum Bau
geben könnte, um solche langwierigen Diskussion und Anträge zu vermeiden. Er
äußerte seine ablehnende Haltung gegen den Antrag.
Um welchen Mietzins sich
bei einer anderen Baumaßnahme handelte, interessierte Herrn Stadtrat Wolf.
Außerdem regte er ebenso an, künftig noch eher über solche Großprojekte
informiert werden zu wollen. Er äußerte jedoch kritisch den angewandten
Methoden zur Freilenkung der Wohnungen und sprach von „chinesischen
Verhältnissen“. Jedoch widersprach er dem durch die Presse öffentlich gemachten
Misstrauen gegenüber der WVH.
Herr König richtete an Frau
Ruffani die Frage, ob es überhaupt technisch möglich wäre, dass während der
Baumaßnahme jemand im Gebäude wohnen kann. Dies wurde grundsätzlich verneint.
Herr Stadtrat Dr. Borchers
hinterfragte, ob bereits ein Planungsbüro zur preislichen Gegenüberstellung
beauftragt wurde. Frau Ruffani erklärte, dass bereits ein Planungsvertrag
abgeschlossen wurde und nun die Planungen laufen. Sobald es erste Ergebnisse
gibt, wird darüber öffentlich informiert, sagte Frau Ruffani.
Herr Stadtrat Lindner
reagierte schockiert über den Vergleich des Herrn Wolf und wies diesen
ausdrücklich zurück..
Herr Stadtrat Eckoldt
erklärte ebenso dass es sich bei dem Antrag um kein Misstrauensantrag gegenüber
der WVH handelt. Er bat u.a. darum sich die Angelegenheit noch einmal
anzuschauen und damit den Gesamtrahmen zu überprüfen, um höhere, nicht
eingeplante Baukosten wie beim Sonnenhof I zu vermeiden. Dazu berichtete Frau Ruffani, dass derzeit
die Baukosten des Sonnenhof I mit weiteren Zuschlägen hochgerechnet wurden.
Herr Wolf regte an auch
diesmal wieder Fördermittel zur den Umbau in Anspruch zu nehmen.
Herr Opitz bat nun um den
Abschluss der Diskussionsrunde. Daraufhin stellte Herr Schürer den Antrag auf
namentliche Abstimmung des Beschlusses. Mehr als 1/5 der Mitglieder des
Stadtrates signalisierten die Unterstützung des Antrages. Im Anschluss daran
stellte Herr König den Antrag auf geheime Abstimmung.
Nach § 23 Absatz 3 der
Geschäftsordnung hat der Antrag auf geheime Abstimmung Vorrang. Diese
Beschlüsse werden mit Stimmenmehrheit gefasst.
Nachfolgend wurde über den
Antrag der geheimen Abstimmung wie folgt abgestimmt:
Anwesend |
17 |
JA-Stimmen |
7 |
NEIN-Stimmen |
8 |
Enthaltungen |
2 |
Somit wurde der Antrag auf
geheime Abstimmung abgelehnt. Daraus resultierte die namentliche Abstimmung zu
diesem Beschluss.
Das Abstimmungsergebnis der
namentlichen Abstimmung lautete wie folgt:
Name |
Vorname |
Ja |
Nein |
Enthaltung |
Bläsner |
Norbert |
|
X |
|
Borchers |
Bernhard |
X |
|
|
Eckoldt |
Günter |
X |
|
|
Gärtner |
Grit |
|
X |
|
König |
Reno |
|
X |
|
Lindner |
Georg |
|
X |
|
Lobe |
Daniela |
X |
|
|
Neumann |
Wolfgang |
|
X |
|
Opitz |
Jürgen |
|
X |
|
Schmiedel |
Cornelia |
|
X |
|
Schürer |
Michael |
X |
|
|
Stelzner |
Silke |
|
X |
|
Thiele |
Steffen |
X |
|
|
Tillack |
Mirko |
|
X |
|
Winkler |
Thomas |
X |
|
|
Wolf |
Rosemarie |
X |
|
|
Wolf |
Steffen |
X |
|
|
Abstimmungsergebnis:
Anwesend |
17 |
JA-Stimmen |
8 |
NEIN-Stimmen |
9 |
Enthaltungen |
0 |