Direkt zu:
Zum Aktivieren des Google-Übersetzers bitte klicken. Wir möchten darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Google übermittelt werden.
Mehr Informationen zum Datenschutz
Facebook
  • Slider_Winter Stadtpanorama © Stadt Heidenau
  • Slider_Winter_Barockgarten
  • Slider_Winter_Spielplatz Schatzkiste © Stadt Heidenau
  • Slider_Winter Wasserturm © Stadt Heidenau
  • Slider_Winter_Tor Kleinsedlitz © Stadt Heidenau

Weitere Stolpersteine für die Stadt Heidenau

Am 19. Februar 2023 fand an der Bahnhofstraße 10 die Verlegung von vier weiteren Stolpersteinen in Heidenau statt. Künstler Gunter Demnig führte die Verlegung des Stolpersteins zur Erinnerung an Maximilian Reiner und seine Familie gemeinsam mit Schülerinnen des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasiums Pirna sowie der Aktion Zivilcourage e.V. in Anwesenheit von Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz durch.

An der Bahnhofstraße 10 besaß der 1877 in Polen geborene Maximilian Reiner bis zu seiner Verfolgung und Ausgrenzung durch das NS-Regime das Kaufhaus Heidenau. Es war seinerzeit das größte und einzige Kaufhaus in der Region mit umfangreichem Angebot an Haus- und Küchengeräten, Galanterie-, Leder- und Spielwaren sowie Lebensmitteln.

Zwischen 1933 und 1938 wurden die Fensterscheiben des Kaufhauses mehrfach mit Säure verätzt und mit judenfeindlichen Sprüchen beschmiert. Maximilian Reiner wurde 1943 nach Theresienstadt verschleppt.

Nach seiner Befreiung durch die sowjetischen Truppen im Mai 1945 ging Maximilian Reiner zunächst nach Berlin und Ende 1945 zurück nach Heidenau, um 1947 in die USA auszuwandern. Dort verstarb er am 04.02.1949.

Neben Ehefrau Elsa und Sohn Horst wurde ein weiterer Stolperstein seiner Tochter Käthe Mickwausch gewidmet. Die 1909 geborene und 2011 verstorbene Käthe lernte ihren späteren Mann Günther 1932 an der Dresdner Kunstakademie kennen. Ab 1945 wurden beide unter dem Namen „Mickwausch-Entwürfe“ durch ihr gemeinsames künstlerisches Schaffen vornehmlich für die Exportwerbung der DDR (Plakate, Prospekte, Inserate, Schutzmarken) bekannt. 1947 zog das Ehepaar Mickwausch in die 89 m² große Wohnung in der Pirnaer Straße 30, welche vor seiner Auswanderung nach Amerika dem Vater Maximilian gehörte, und richtete sich hier ein Atelier ein. Die im Alter von 102 Jahren verstorbene Käthe Mickwausch bestimmte mit ihrem Mann ein großes Stück Automobilgeschichte: Günther Mickwausch war Chefdesigner bei der großen sächsischen Autounion (= Vereinigung der Autofirmen Horch, Wanderer, Audi und DKW).


Im August 2021 wurde übrigens der erste Heidenauer Stolperstein am Eingang des Rathauses Dresdner Straße für Paul Gröger verlegt. Er war der erste Bürgermeister der Stadt Heidenau.

20.02.2023